Yakei
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Tijani

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Beitrag  LaikotheHead 16/5/2016, 23:09

Melancholie


Ich habe mir meinen Wirt eigentlich nicht ausgesucht.
Im Grunde genommen hat er mich gefunden und mitgenommen..
Auch wusste er lange Zeit gar nicht das er ein Parasit war.
Aber da war er eh nur ein kleines Kind.
Ich bin auch nur ein Kind.

Er wurde ausserhalb der Emirate geboren in einer Familie die in Amerika wohnte.
Wo genau, das interessierte sie nicht.
Man hielt sie für mexikanische Einwanderer.
Keinem der mit ihnen zu tun hatte fiel auf das sie nichts aßen, oder wenn nur unter sich.
Keiner interessierte sich für die kleine Truppe auf dem Pick-Up.
Sicher war, es waren mindestens fünf Erwachsene, vier Männer und eine Frau.
Sie überquerten die Grenzen und waren nicht lange an einem Ort oder bei einer Person die sie mitnahm.
Die Männer gingen der Arbeit nach die sie machen konnten.
Die Frau, sichtlich schwanger, wurde von Tag zu Tag immer schwächer, wie das Kind ihr gegen die lebenswichtigen Lungen drückte.
Immer wieder versagte ihr der Atem während sie vorangingen.
Bis zu dem Tag an dem sie sich verstecken mussten als sie in Wäldern angekommen waren.
Die Wälder waren dicht, besiedelt von kleinen und großen Tieren.
Hinter einem riesigen Baum saßen die Männer um die Frau und sahen zu das keiner sich der Gruppe nähern konnte, kein Ranger, kein Tier.
Sie würgte das Kind mit Mühe hervor und sah sich das Kind in den Händen an.
Um sie herum war es ruhig, kein einziges Tier in Sicht.
„Holt etwas zu Essen… Bitte… Es wird sonst sterben…“
„Wir werden sehen was wir bekommen. Du weißt das es nichts braucht. Wir brauchen nur die Umgebung in der wir leben.“
„Aber.. Es ist ein Baby. Es braucht mehr als es gerade atmen kann...“
„Mach dir keine Sorgen.“
Gedämpft in ihren Eifer das Kind zu füttern sah sie auf dieses nieder und umarmte es.
„Wenn sein Vater nicht auf der Reise hierher gefallen wäre… Er hätte sich gefreut über dieses kleine Kind.“
„Charda… Wir konnten Zeki machen… Die Curer haben ihn auch nur aus Zufall erwischt weil er von seinem Chef angeklagt wurde einer der Unseren zu sein...“
„Ich weiß… Ich habe schon einen Namen für meinen Kleinen. Er wird ein Junge sobald wir ein kleines Tier finden und wird Tijani heißen.. Irgendwann wird er der Welt zeigen können das wir gute Wesen sind.“


Damit zog die Truppe nach einiger Zeit weiter in die nächste Stadt.
Sie bürgerten sich ein, die Männer gingen arbeiten nach mit denen sie Geld verdienen konnten und Charda kümmerte sich um Tijani der gut aufwuchs.

Als er drei Jahre alt war haute er einmal ab als er sah das die Tür offen stand.
Sein Charakter war wild, rebellierend gegen das was kam, schon in diesem Alter.
Wie er aus dem Haus ging wusste er noch nicht was er war und dachte er wäre wie die anderen Kinder. Er verstand nicht wieso er nicht mit den anderen spielen durfte.
Wieso sein Essen manchmal anders aussah als das aus der Werbung und warum er das nicht Essen durfte. Warum er auch nicht soviel Essen durfte verstand er auch nicht.
Seine Mutter sagte dann immer, hol ein zwei Mal tief Luft und dann ist gut.
Aber jetzt war er abgehauen und kam zu einem kleinen Stück Wald.
So wie er ihn roch, so wollte er dorthin.
In ihm wurden Gefühle wach als wäre das der Ort an dem er spielen wollte weil er ungefährlich roch. Ob es an seiner Geburt dort lag oder nicht, war weder ihm noch den anderen klar.
Wie er in den Wald stolperte kam er an einem Fluss.
Der kleine Bachlauf war matschig und er blieb mit seinen kleinen Füßen stecken.
Schreien wollte er nicht, er verstand nicht was das war und warum es so komisch an seinen Füßen klebte.
Er lachte über diese Gefahr.
Er lachte den Morast aus und wühlte noch ein Stück weiter darin rum bis er das Fand worauf er im Grunde stand.
Ein kleiner Knochen, noch einer, immer mehr.
Er verstand nicht was das war und buddelte weiter den Dreck weg.
Unter ihm kam ein Körper, eher das was noch übrig war und offene Knochen und Stellen hervor.
Fasziniert grub er den Körper hervor und setzte die schlaffe Leiche, das was noch übrig war auf das Moos hinter sich und sah sich den Körper an.
„Hallo du. Warum hast du geweint?“, sprach er ihn, den Körper an.
„Du bist genauso groß wie ich, warum weinst du? Du bist doof. Du versteckst dich unter dem Boden und weinst und dann gucken so weiße Knubbel aus dir!“, vorwurfsvoll setzte er den Körper an einen Baum.
„Du bist doof. So doof. Aber wo bist du? Warum guckst du mich nicht an?“
Er verstand nicht das dieses Kind schon so lange Tod war, so lange Tod war wie er lebte.
In dem toten Körper leuchtete es auf einmal auf.
„Hör auf zu weinen… Bitte… Ich nehm dich auch mit...“
Doch das was in dem alten Körper war hörte nicht auf.
Wütend stand Tijani auf und ging auf den Körper zu.
„Hör doch mal auf!“ und damit öffnete er den Ort an dem das alte Herz des Parasiten war, die Sünde in dem kleinen Körper die noch lebte, aber nie vom Weißen gefunden wurde.
Er nahm die leuchtende Kugel in die Hand und legte den Körper wieder unter die Erde.
„Und jetzt hör auf zu weinen.“


Charda und ihre Brüder suchten schon seit Stunden nachdem Kind als es plötzlich komplett verdreckt aus dem Wald kam, das kleine Herz in seiner Hand.
„Tijani!“, seine Mutter stürzte sich auf ihn zu und umarmte ihn.
„Wo warst du nur...“
„Ich war da wo man mich gebraucht hat Mama. Guck. Er weint immer noch!“
Und damit zeigte er seiner Mutter das Herz welches immer und immer wieder orange aufleuchtete.
Sie sah erschrocken auf das Herz nieder.
„Tijani, warum… woher hast du das? Gib es mir!“
Sie wollte nach dem Herz greifen, aber Tijani hielt es fest umschlossen.
„Nein, das ist meins!“ Und dann reagierte sein Instint und er verschluckte es mit einem Mal.
Erschrocken sah er seine Mutter an.
Die Leute um sie herum dachten wohl es ginge um ein Bonbon, aber als das Kind vor Schreck anfing zu weinen drehte man sich um.
Charda hob ihren kleinen Sohn hoch und versuchte ihn zu beruhigen.
Er verstand auch dies nicht.
Wieso hat er den weinenden Ball in seiner Hand gegessen und wieso war seine Mutter böse und wieso musste er auch weinen?
Er verstand so wenig...
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