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Nua/ Noura

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Beitrag  LaikotheHead 22/6/2015, 18:06

Nouras Geschichte
 
Nua
Eigentlich kann ich hier nicht viel über Noura berichten. 
Sie war nicht gerade auffällig, teilweise etwas ängstlich, aber das waren wir beide wohl…
Aber es geht hier (noch) nicht um mich und auch erzähle ich hier keine Erinnerung, sondern meine Beobachtungen bevor ich mich für sie entschied…
Ich hoffe ihr hört mir jetzt zu…
 
Als Noura geboren wurde regnete es in Dubai, es war eine düstere Nacht.
Es war kein kalter Regen, doch war es unangenehm in ihm zu verweilen ohne ein Dach über den Kopf. Ihr Vater, geneigt über ihrer Mutter, kniete beschützend vor dem Regen und unterstützte seine Frau bei dem schweren Prozess den sie nun zu durchlaufen hatte.
„Ich schaff das nicht…“, schluchzte sie kraftlos in seine die nun haltenden Arme und hielt sich selbst kraftlos an ihnen fest. „Schhhh… Atme einfach ruhig weiter...“, sprach er ihr leise in ihr Ohr, seine Stimme, rau vor Sorge.
Ein, zweimal keuchte sie bei dem Versuch zu atmen, dann als würde sie von einem Krampf geschüttelt, presste sie das Kind empor, welches nun blass und ohne Merkmale eines menschlichen Wesens in ihrem Schoß lag, zwischen ihr und ihrem Mann der über ihr noch kniete. Ihre Hände rutschten hinab von seinen Armen, hinab zu dem kleinen Wesen was ruhig war, als wäre es Tod.
„Saleh… Saleh… Es atmet nicht… Es atmet nicht...“, stößt sie erstickt hervor als sie es hochnahm und nahe zu sich zog.
„Nudem, beruhig dich!“, Saleh nahm ihr das Kind ab und umarmte seine Frau, die dabei war in Panik zusammenzubrechen, geschwächt von der Geburt.
„Es atmet, ruhig und sanft Nudem, es lebt, hab keine Angst…“ Triefend nass im Regen nun sitzend schluchzten beide einander in die Schultern, ihren kleinen Däumling dazwischen, der keinen Mucks von sich gab, selbst nicht nach Futter schrie.
„Es lebt…“
 
Nachdem der Regen schwächer wurde versuchte Saleh etwas zu essen zu besorgen um dem Kind das nötige zu geben was es brauchte, schon um ihn ein Geschlecht zu geben und vielleicht auch ihren Typ.
Doch der Regen hatte jegliche Tiere von den Straßen verscheucht, also lief er allein durch die nun nassen Straßen, schaute unter jegliche Verstecke die er sich vorstellen konnte, ein Tier zu finden, musste aber alsbald aufgeben und zurückkehren.

„Wärmebild Negativ. Zugriff!“, Curer, die Wächter der Stadt, vor dem was die Menschen Parasiten nannten hatten den Mann bemerkt der in einem komischen Verhalten durch die Straßen lief. Es veranlasste sie ihn mit ihrer neuesten Technik einer Wärmebildpistole abzulichten. Für Parasiten war es normal keine große Wärme abzustrahlen, auch wenn Menschen die bei diesem Wetter draußen herumliefen kaum besser aussahen, bei ihnen war gut sichtbar das die wichtigsten Punkte des Körpers mit Wärme versorgt wurden und das waren der Kopf und die Magengegend.
Ein Parasit, sowie Saleh es war, war ausgeglichen in seiner Wärme.
Oder eher Kälte.
Sie kamen in der Nacht getarnt auf ihn zu, taten als würden sie an diesen verwirrten und niedergeschlagen wirkenden Mann vorbeigehen.
Doch im gleichen Augenblick hatten sie ihm ein Mittel zur Betäubung verabreicht, doch er war zu sehr mit seiner Suche beschäftigt gewesen als das er etwas merkte.
Keine 5 Minuten später gab er scheinbar auf und ging den Weg den er gekommen war zurück in einem etwas langsameren Tempo.
„Wie lange dauert es bis das Mittel wirkt?“, fragte einer der neueren in den Reihen der Curer und sah dem Parasiten in einiger Entfernung hinterher.
„Keine Angst, es wirkt noch früh genug.“
 
Er war fast wieder bei seiner Frau und dem immer noch schlafenden Kind als er spürte wie sich in ihm etwas erschwerte.
Ihm war als würde die Welt sich plötzlich drehen, alles was er sah wackelte und verzog sich. Taumelnd, gegen den Schwindel ankämpfend lief er fast schon wieder.
(Nein… das kann nicht sein…), dachte er sich als er spürte wie ihm immer mehr die Beine versagten.
Er sah seine Frau, gekrümmt über dem Kinde an der gleichen Stelle sitzen bevor er zusammenbrach und ihr noch zurief sie solle laufen.
 
Alles war zu spät. Die Curer packten ihn bevor er noch den Boden begrüßte und nahmen auch die Frau mit dem Kind mit.
„Was machen wir jetzt mit ihnen?“, fragte der letzte Mann der vierköpfigen Truppe den Anführer dieser Truppe.
„Wir nehmen alle drei mit in die Zentrale und werden alles Weitere mit den Chefs besprechen, ob wir sie hinrichten werden oder dem PZW verkaufen. Gerade ein Frischgeborenes ist doch perfekt um gut was abzugreifen!“
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Beitrag  LaikotheHead 22/6/2015, 21:55

Nua

 

Nun. Ihr glaubt mir wohl wenn ich sage dass mir das Kind schon gefiel seitdem es auf der Welt war, aber ich wollte noch sehen ob es selbst in dieser Situation noch überlebte.

Sonst wäre ich schneller wieder gestorben als das wir leben konnten, das Kind und ich.

Aber das wollt ihr sicher nicht wissen…

 

Zitternd vor Erschöpfung und Angst musste Nudem vor den Curern laufen, durfte nur ihr Kind in den Armen halten und spürte den Lauf einer Waffe im Rücken.

„Beweg dich schon du fettes Vieh! Ey Chef, falls die hier noch ins PZW kommen sollte müssten wir da einen Extrapreis verlangen! So eine fast schon Ausschlachtungsbereite Parasitin findet man nicht alle Tage! Scheint ja gut gefüttert worden zu sein von ihrem Kerl!“ Die Curer lachten ruppig auf, einer von ihnen hatte sich Saleh über den Rücken geworfen gehabt.

„Ihr seid Schweine!“, zischte Nudem ihnen zu.

„Also ich sehe hier nur ein Schwein und wenn das nicht aufpasst wird es sicher schon bald passee sein!“, knurrte es hinter ihr auf und der Lauf wurde in ihre Seite gestochen.

Scharf einatmend geht sie schneller nur um einen Abstand zwischen sich und den Curern zu bringen.

(Oh Saleh… Warum musstest du nur so einfach auf Suche gehen… Jetzt sie uns und die Situation an… wir werden sterben bevor unser Kind groß ist und es wird nie wieder die frische Luft atmen können…)

Vor ihr wuchs das kalte Sandsteingebäude der Curer immer höher und sie begann sich zu sträuben weiter zu gehen.

„Beweg dich Schweinchen! Wir haben nicht ewig Zeit!“

Man stieß sie weiter voran direkt ins Gebäude.

Vor ihr erstreckte sich ein polierter weißer Marmorboden der von den Lampen, die an den Wänden waren, im warmweißen Licht erhellt wurden und eine Art Wartebereich mit schwarzer Ledergarnitur und Zimmerpflanzen, die sattgrün auf genauso fußbodenbleichen Kübeln standen.

Auf dem ersten Blick beruhigte dieses Bild vielleicht jeden der hier reinkam und machte nicht wirklich klar dass hier eigentlich die Schlechter der Parasiten verkehrten.

„Ruft mal einer in der oberen Etage an.“

„Habe ich eben vor der Tür schon getan, man wird die drei gleich abholen und verwerten, ob wir sie sofort töten oder verkaufen.. Soweit ich weiß nimmt das PZW auch ganze Familien mit Kusshand.“

Kurz darauf öffnete sich ein kaum sichtbarer Fahrstuhl in einer der hinteren Wände und ein vornehm gekleideter Mann kam zu der in Tarnkleidung angezogenen Curergruppe und der Parasitenfamilie.

„Guten Abend, meine Freunde. Darf ich bitten.“, mit letzteren sprach er Nudem an und nahm einen seiner Bediensteten Saleh ab.

Verwirrt sah sie den Mann neben sich an der unerwartet freundlich mit ihr sprach und sie mit in den Fahrstuhl nahm während die Curer sich wieder nach draußen begaben.

„Interessante Exemplare.“, murmelte der Herr leise und sah sich Nudem von oben nach unten an.

 

Als sie in dem gewünschten Gebäudetrakt ankamen saß Nudem mit Saleh und dem Kind vor dem Mann, der immer noch viel zu freundlich auf sie wirkte.

Saleh war langsam wieder wach geworden, aber mehr als ein wenig benommen.

Das Kind, um das Nudem sich immer noch große Sorgen machte, schlief seelenruhig in ihren Armen.

„Machen sie sich keine Sorgen, werte Parasiten, hier wird ihnen niemand etwas tun. Sie werden untersucht und sobald wir eine gewisse Ahnung über sie haben werden wir weitersehen, was wir mit ihnen machen. Umbringen ist aufgrund ihrer Situation nicht in unserem Bilde, dafür sind sie uns viel zu Wertvoll.“, er grinste den Parasiten frech entgegen als wäre alles in Ordnung und er hätte nur einen schlechten Scherz gebracht.

Saleh sah den Mann unbeteiligt an und doch spürte man das er alles verstanden hat, was man ihm gerade gesagt hatte.

„Ich weiß wo wir landen werden.“, sagte er nur leise und sah betrübt zum Boden und dann zu seiner Frau.

„Und du weißt das du die erste sein wirst die sie uns nehmen werden… Nudem… Es tut mir leid dass ich nicht besser aufgepasst habe.“

„Ah, ah, ah! Keine schmalzigen Angelegenheiten, dazu haben sie in ihrem neuen zuhause genug Zeit. Wir werden uns sogar beeilen, nicht dass das Kind am Ende noch verstirbt in ihren Armen.“ Und damit kamen erneut Curer, diesmal welche in Kitteln herein und packten sich die beiden Erwachsenen, sowie sie Nudem das Kind entrissen.

 

„Der erste Bericht ist fertig. Wir haben zuerst die Frau als wertvollstes Objekt betrachtet in Bezug auf den Verkauf ans PZW und haben bei ihr einen Gendefekt ausgelöst durch eine frühkindliche Parasitenkrankheit herausgefunden, der ihren Körper dazu brachte mehr Nahrung zu brauchen als gewöhnlich und aus dieser mehr Fette und andere Substanzen herauszufiltern. Ihr Herz beträgt selbst auch eine beachtliche Größe von einer Kugel im Ausmaß von ca. 5 cm, was nur bei Jahrelanger PZW Zucht möglich ist. Dazu ist sie selbst ein Vogeltyp und besitzt wohl die Adern.“

Der Herr im Anzug sieht seinen Arbeiter an und nickt ihm zu.

„Beachtlich. Wirklich beachtlich. Meldet euch wenn ihr die anderen untersucht habt, ich werde mich mit dem PZW in Verbindung setzen..
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Beitrag  LaikotheHead 22/6/2015, 23:47

Nua

Mittlerweile könnte man wirklich sagen ich hätte schon längst eingreifen sollen und das Kind als Wirten nehmen sollen, schon aufgrund der Sicherheit das sie ins PZW kommen würde, aber ich war mir nicht sicher.
Die Mutter hatte zwar eine Krankheit, aber ansonsten hat sie dem Kind gute Sachen weitergegeben, doch noch war ich nicht sicher.
Ich wollte sehen was noch geschah bevor ich mich entscheiden musste.
Aber ihr werdet es noch früh genug sehen.

Nudem sah nachdem alle drei untersucht worden waren mit einer Mischung aus Enttäuschung und Erleichterung an.
„W..Wir werden zusammenbleiben… Das hat man uns zumindest versprochen Nudem… Du wirst noch sehen wie unser kleines zu einem Wesen wird… Hab keine Angst..“, sprach er ihr zu und umarmte sie vorsichtig.

Das Kind hatte bisher immer noch keinen Mucks gemacht. Nicht einmal aufgesehen hatte es. Es war als wäre das Kind noch nicht bereit gewesen geboren zu werden, vielleicht war dem ja auch so, aber das konnten die beiden Elternteile nicht wissen.

„Wenn wir Glück haben sollten… Wird unser Kind vielleicht ausbrechen können…“, flüsterte sie in seine Schulter und sah stur geradeaus.

„Vielleicht… Nudem.. Lass uns… Lass uns eine Entscheidung treffen, wie es heißen soll… vielleicht dürfen wir ja noch entscheiden, WAS unser Kind wird…“
Empört stößt sie sich von ihm ab und umfasst das Kind etwas fester.
„Niemals würde ich diese Entscheidung einen Haufen von Menschen in die Hand legen! Niemals!“, rief sie in tiefster Entrüstung aus, was ein Lächeln auf Salehs Gesicht zauberte.
„Ich genauso wenig… also sind wir uns einig, was es wird?“, sie sahen sich tief in die Augen und begannen in ihren Köpfen miteinander zu sprechen.
(Ein Mädchen…)
(Genau Nudem… Ein Mädchen… )
(Wie soll sie heißen…)
(Noura… Sie ist unser Licht unser kleines Licht in der düsteren Situation, an das wir uns wenden, ohne dass wir uns weitere sorgen machen müssen um uns…)
Sie lächeln sich beide in die Augen blickend an und bemerkten nicht wie erneut Curer zu ihnen kamen.
Das PZW hatte sich bereit erklärt die drei für einen Vorgeschlagenen Preis ohne weiteres anzunehmen.
Ihnen hatten die überbrachten Berichte über die Parasitin sehr gefallen, sodass sie den mann und das Kind als dreingabe ohne Probleme annahmen.
„Mitkommen. Euer neues Zuhause wartet.“

Im PZW wurden sie komplett neu untersucht, die Kleidung gegen nichtssagende Kleidungsstücke getauscht.
Als sie Nudem Noura aus der Hand reißen wollten begann sie die Leute anzubetteln.
„Lasst unser Kind bei uns… Lasst sie bei uns und uns selbst entscheiden was sie wird… Wir wollen unser Kind nicht verlassen!“, flehte sie einen der Doktoren des Parasitenzuchtwerks an. „Ich werde doch eh nicht mehr lange leben, so lasst mir wenigstens dieses letzte vom Leben…“
Der Mann sah sie abfällig an, sah sich kurz um und kratzte sich am Kopf.
„Ich gewähre ihnen dass ihr Kind bei ihnen bleiben darf bis sie dran kommen, aber wie sie sagten dauert das nicht mehr lang. Vor allem weil sie nicht gerade ungefährlich für unsere Mitinsassen sind. Sie werden in eine Extrazelle kommen zusammen mit ihrem Mann und dem Kind. Kommen sie P-456 und P-457.“
In einem schmalen Flur führte man sie an vielen Zellen entlang.
Kleine Zellen, die nicht viel gemein hatten mit den normalen Zellen.
An einer von ihnen blieben sie stehen und wurden hineingestoßen.
„Sie haben vorhin ihre Erklärung bekommen wie es hier zugeht. Sollten sie sich zur Wehr setzen, wird das Ende vielleicht viel schneller kommen als sie denken. In 10 Minuten kommt der erste Schwung.“, damit wurde die Tür zugeschlagen und die drei Parasiten saßen nun in einer halbdunklen kargen Zelle.

Seitdem ganzen ist einige Zeit vergangen.
Noura hatte an dem Abend als es Futter gab ihr erstes bestimmendes Tier erhalten, ein kleines weibliches Küken, auch wenn es für die Eltern schwer war ihr dieses zu zuführen.
Nudem wurde bei einer Parasitenversteigerung, die etwas mehr als ein Jahr nach Eintritt dran war, an eine wohlhabende Familie verkauft mit zwei kleinen Kindern.
Die Frau freute sich und nannte sie ihre Prachtgans und freute sich sobald sie ihr Herz als Edelstein haben würde.
Saleh durfte sich nicht einmal verabschieden und Noura schlief weiterhin mehr als das sie das tat was man von ihr verlangte und das war zu essen.
Langsam gefiel das den Arbeitern im PZW nicht mehr, auch wenn es schon etwa ein jahr schon so ging und sie nahmen sich das Kind an einem Morgen aus der kleinen Zelle bevor ihr Vater wach war.
„Körperlich scheint alles in bester Ordnung. Ist vielleicht ein wenig faul.. Könnte das aufgrund von der Mutter sein?“
„Das hatten wir schon überprüft. Daran liegt es nicht. Bisher kann man nicht einmal sagen ob es überleben wird, auch wenn es jetzt zwei Wochen alt ist.“
„Nein. Es ist stark genug um zu überleben, die Werte sagen aus das es aufgrund von der wenigen Bewegung mit dem was es zu sich nimmt mehr als auskommt.“
„Damit können wir aber nichts anfangen! Sollten wir das Kind vielleicht vom Vater trennen und die Reaktion abwarten?“
„Eine Verhaltenstudie?“
Es wurde still in der Gruppe von Arbeitern und alle sahen auf das kleine etwas was bei ihnen auf der Liege lag.

„P-457 ihr Kind P-458 wird ab jetzt von ihnen getrennt bis wir eine Lösung gefunden haben wieso es nicht isst und nur schläft.“
Saleh sah den Mann an. Sein Gesicht verzerrte sich wehleidig.
„Nicht auch noch mein Kind! Lasst sie bei mir… Bitte..“
Doch bevor er eine Antwort bekam und man ihn anhörte war die Tür wieder verschlossen und er allein.

Noura lag eine Zelle weiter am Boden und schlief seelenruhig.
Doch irgendwann merkte sie dass etwas nicht stimmte.
Es war kalt, roch nicht vertraut um sie herum, sie spürte dass sie alleine war und sah auf.
„Papa?“, fragte sie leise fiepend in den dunklen Raum.
Es wurde ihr kein Licht gemacht, nicht einmal gedimmt.
„Papa?“, fragte sie wieder und roch umher, doch wie schon zuvor bemerkt war da Niemand.
„Papa…“, ängstlich durchquerte sie krabbelnd den Raum und suchte ihren Vater.
Mit der nun festen Erkenntnis allein zu sein setzte sie sich wieder und fing an zu weinen.
„PAPA!“, weinte sie laut los, doch die Wände fingen alles ab was sie sagte.
Nur die Kameras und Mikrofone sahen und nahmen sie auf.
„Gibt ihr eine Portion.“
Eine Ansage wurde durchgegeben und ließ das Kind zusammenzucken.
Die Röhren öffneten sich, die Schleusen ließen dieses Mal Samen rieseln, doch das Kind rührte sich nicht.
Als die Geräusche wieder aufhörten stand sie auf und trat auf dem herum was sie Essen sollte. Danach setzte sie sich wieder in ihre Ecke und weinte weiter nach ihrem Vater.

„Sie ist nun seit drei Tagen da drin und hat nichts angerührt von dem was wir ihr gegeben haben! Sogar als wir sie gezwungen hatten etwas zu Essen hat sie es wieder ausgespuckt. Wie sieht es bei dem Vater aus.“
„Der hat auch seitdem nichts mehr angerührt. Die beiden werden davon sicher schon Schäden haben!"
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Beitrag  LaikotheHead 24/6/2015, 19:53

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Sie hatte keine Schäden war aber sehr geschwächt, ihr Vater dagegen hatte schon etwas mehr Schaden davon bekommen nicht mehr zu essen.

Auch war sie seit Trennung nicht mehr wirklich mehr am Schlafen gewesen, ausser sie fiel in diesen vor Müdigkeit.

Dieses Verhalten war für die Professoren des PZW noch widerspenstiger als das sie wenigstens ein wenig zu sich nahm wenn ihr Vater dabei war.

Sie blieb also nicht allein, schon weil sie Saleh nicht verlieren wollten als Zuchtparasiten.

 

Nachdem sie sich am dritten Tag dazu entschieden hatten sie wieder zu ihrem Vater zu bringen betäubten sie beide, Kind wie Vater und brachten die kleine wieder in die gemeinsame Zelle.

„Wir müssen nur noch abwarten. Sobald sie wieder wach sein werden möchte ich nicht riskieren das vielleicht Symptome mütterlicherseits auftreten.“

Der Mann der sie nun mit einem Mitarbeiter verließ spielte auf die Adern der Frau ab.

Man hatte eigentlich vorgehabt die Mutter noch länger beizubehalten, aber sie wurde immer aggressiver mit der Zuchtbehandlung.

Und das war auch ein Grund weswegen sie schon, bevor das Kind sich an sie gewöhnen konnte, aus der gemeinsamen Zelle damals entfernt wurde.

Das Kind hatte nur seinen Vater und da wollte man nichts weiter riskieren.

 

Saleh war der Erste der wieder wach war.

Schlapp sah er sich um, fragte sich was der Grund war für das Betäuben und sah sein Kind an sich geschmiegt liegen und ruhig schlafen.

„Noura…“, flüsterte er matt und zog sie kraftlos näher, unglaublich glücklich das dem Kind nichts passiert war.

Er setzte sich gegen eine Wand auf und setzte das schlafende Kind auf seinen Schoß und wartete das auch sie wach wurde.

Es dauerte ein wenig, doch als sie wach war sah sie ihn an mit großen hellen braunen Augen an.

„Papa?“, fragte sie wieder leicht fiepend und er nickte ihr zu.

„PAPA!!“, sie sprang ihm in die Arme und fing wieder an zu weinen.

„Ich dachte du bist weg..“, weinte sie sich in seinem Nacken aus und klammerte sich fest in seine Haare die mittlerweile schon länger geworden waren.

Kein Wort kam über seine Lippen. Vorsichtig hob er seine Hand, wollte sie auf ihren Rücken legen, doch ließ er es bleiben.

Noura löste sich irritiert schniefend von ihm.

„Papa? Was ist Papa?“, fragte sie ihn sich mit dem Handrücken über die Nase wischend.

Dann packte er sie im Nacken und zog sie mit zu den Schleusen.

Keine Minute später kam die Ansage für eine neue Ladung und er hielt sie fest an einer der Röhren, den Kopf fast darin verschwunden.

„Du wirst jetzt essen. Sonst wird man dich mir wieder wegnehmen und du wirst nicht wieder zu mir zurückkommen können, verstanden!“

Ängstlich weinend hörte man sie in die Röhre schluchzen in der eine Ladung Samen gebracht wurde.

 

Als das Mal beendet war ging Saleh zu seiner Tochter in die Hocke und umarmte sie fest.

Diese hatte nicht aufgehört zu weinen, die ganze Zeit über nicht.

Man hatte ihr in die Schleuse mehr als normal gefüllt gehabt, was ihr nun auch Magenschmerzen bereitete.

„Halt es aus Noura… Halt es aus… Du wirst es überstehen… Und wenn ich irgendwann nicht mehr bin.. versprech es mir.. auch deiner Mutter die nicht mehr unter uns weilt… Flieh…“

Nachdem er dies gesagt hatte packte ihn die Kleine fester als sie es schon bei der ersten Umarmung getan hat.

„Ich will nicht das du weg bist… Ich will das du mitkommst…“, flüsterte sie leise in seinen Armen und gähnte wieder leise.

Daraufhin sah der Mann sein Kind wieder ins Gesicht.

Auch er hatte Tränen in den Augen und schüttelte den Kopf.

„Noura ich habe nicht mehr viel Zeit mit dir, versteh das.. Komm.. du bist Müde..“

Er zog sein zerfressenes Oberteil aus und legte es zu Boden um seiner Tochter ein Bett zu machen.

„Leg dich hin meine Kleine… Ich will dir gut im Gedächtnis bleiben..“

Daraufhin legte sich das kleine Wesen neben ihn auf das kleine gemachte „Bett“ und sah ihren Vater mit weinerlich erwartungsvollen Augen an, die langsam müde und schlaff sich beinahe schlossen.

Er nahm vorsichtig ihre winzige Hand und fing an ihr ein Abendlied zu singen.

„Kindlein, lass dich küssen,

Kindlein, Gute Nacht.

Wirst nun schlafen müssen,

hast genug gewacht.

Schließ zu die goldnen Äuglein,

schlaf ein, schlaf ein, schlaf ein,

du liebes Kindelein.“

/Note: Das ist eine Passage aus Subay to Sally – Abendlied, welches einen anderen Bezug hat als was ich hier andeuten möchte. Trotzdem ist das Lied eines der tragenden Stücke)
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Beitrag  LaikotheHead 11/4/2016, 17:33

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Dieser Tag war nun schon wieder einige Monate her.
Saleh kümmerte sich so liebevoll wie es ging um Noura, aber wie ich es beobachtete wurde er immer verrückter, immer fanatischer und ich war mir immer noch nicht sicher ob ich nicht vielleicht eingreifen sollte, einfach eingreifen nur um auch ihrem Vater ein wenig Sicherheit und Ruhe zu geben.
Dann kam der entscheidende Abend…

Sei ganz leise, sei nicht ängstlich,
schau er hat dich doch so gerne.
Über deinem kleinen Bettchen
schaukeln Sonne, Mond und Sterne.

Er hielt die Hand seiner Tochter und sang ihr in dieser trostlosen Nacht wieder das Abendlied welches ihr die Sicherheit gab das er da war.
Doch von Mal zu Mal wie es gesungen wurde, desto verbitterter wurde er, zerquetschte beinahe aus Frust das kleine Wesen unter sich während es schlief.
„Oh.. Noura… Noura.. Du hast nicht mehr lange und viel von mir… Ich werde dich bis zu meinem Tode nicht verlassen und du mich auch nicht, niemals loslassen werde ich dich bis ich Tod bin….“
Ein Ächzen kam nur von den kleinen Körper den er drohte zu Erwürgen, aber sie wachte nicht auf.
Weinend wiegte er sie hin und her, spürte schon lange nicht mehr wie er sie hier wohl tötete wenn er so weitermachte.
Das Personal des PZW hatte schon lange aufgehört nach ihnen zusehen als der Vater die Situation übernahm damit sie aß wie man es verlangte, keiner würde also mitbekommen ob er sie tötete oder nicht..

Er tat mir weh, es tat mir weh, Vater, hör doch auf…
Ich kann dir doch nicht mehr geben.. Mehr geben als ich bin… Vater..
Es war nicht das erste Mal das ich hier war.
um mich herum war alles weiß, alles war ruhig und ich saß da und spürte wie Vater versank und mich mitnehmen wollte.
Seine Liebe wie er es nannte, es färbte meine weiße Welt voller weißer Federn dunkel, es machte meine Welt kaputt. Hilf mir doch einer… Hilf mir doch…
„Du willst Hilfe Noura?“, ich sah auf und vor mir dort vor mir, ein Federberg aus dunklen Federn, Dunklen, aber schönen Federn.
Ich stand ächzend auf und ging dorthin, dort war jemand, dort sprach jemand, jemand der von Hilfe sprach.
„Ja… Ich will Hilfe.. Hilfe für Papa.. Ich will Papa helfen…“
Eine Feder nach der anderen entfernt sich wie im Wind vor mir und entblößte jemanden, es war ein schönes Wesen, es sah so aus wie Papa sagte wie aussah…
Lange schwarze Haare, blasse Haut und goldene Augen, so wie Papa.
War ich das da vor mir?
„Noura… Ich kann du sein.. wenn du willst… Auch nur wenn du willst… Ich kann dich hier rausholen… Dich mitnehmen… Du musst nur schlafen.. Nur Schlafen… Lass uns sein wie zwei Raben… Werde so dunkel wie ich und wir helfen einander… So lange du willst… So lange… du willst“
„Aber… Aber ich will nicht schlafen… ich will Papa helfen..“
„Schlaf…“
„Nei…~gähn~ NEIN! Ich will nicht ~gähn~ Schla.. fen…“
Die Gestalt vor mir war aufgestanden, es hielt mich fest, sah mir mit halb geschlossenen Augen in meine und murmelte mir zu…
„Schlaf… Du wirst schon sehen…“
Und dann färbte sich alles dunkel.

Er legte sein Kind nieder als es die Augen aufschlug welche Gelb pulsierten.
Verwirrt sah er auf es hinab.
„Noura… Du sollst doch schlafen.. Warum bist du …“
Dann erloschen die Augen und feine blaue Adern zogen sich über das blasse Gesicht seiner Tochter.
„NEIN! NOURA! NEIN! NICHT DU AUCH NOCH!“

„Was ist das für ein Geschrei aus dem Raum von P-457 und P-458?“
Die Angestellten des PZW wechselten in den Raum und beobachteten die Szene.
Der Vater stand an der Wand und versuchte einen Ausweg zu finden während die Tochter übersät von Adern einfach nur da saß und weinte.
„Sie hat also doch die Aderpräsenz ihrer Mutter geerbt… Was machen wir jetzt mit ihr? Zu den Kämpfen würde ich sie nicht zulassen..“
„Das ist zwar nicht unsere Entscheidung aber ich bin deiner Meinung. Sie wäre definitiv nur ein Verschleiß in der Arena.. Ich glaube ich weiß was, lass sie uns zu den anderen Kindern bringen sobald wir sicher sein können das der Vater sie lässt. Das würde natürlich auch den ruhigen mit einbinden. Du weißt schon, dieser Parasit der mit allen und jeden klar kommt…“
„Du meinst den, den die Yahya hier abgegeben haben? Ich hatte eigentlich auch nicht gedacht das gerade diese Familie einen Parasiten in der Altersklasse hier abgibt.“
Kopfschüttelnd sahen sie der Situation weiter zu.
Bevor noch irgendwas gesagt werden konnte fiel das Kind um und schlief.
„Wir werden sehen was mir machen. Vielleicht ist es auch einfach Zeit den Vater gehen zu lassen, wenn du weißt was ich meine…“
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